Klanxbüll (wd) – Sie werden sich sicherlich fragen, was Sarah, Joli, Mimi und Susann einige Monate im Kühlschrank machen. Ganz einfach – es ist natürlich und gesund für die kleinen Racker. Die eben genannten weiblichen Wesen sind vier von 14 griechischen Landschildkröten (testudo hermanni), die Ines Kosin in Klanxbüll hält. Die vorwiegend tagaktiven Reptilien, die ein dem Menschen vergleichbares hohes
»Auch die verkehrte Haltung als beliebtes Haustier – ohne Winterstarre oder zu viel Wärme im Terrarium – verkürzt die Lebenserwartung erheblich und macht Schutzmaßnahmen zum Erhalt der interessanten Tiere unabdingbar«, unterstreicht Ines Kosin. Sie unterhält unter anderem Foren und eine Homepage im Internet, wo man sich informieren kann. Auch ein Buch hat sie schon geschrieben, das unter dem Titel »Griechische Landschildkröten naturnah halten – Das Praxisbuch für Einsteiger« demnächst im Buchhandel erscheinen wird. Ein Flyer ist bei ihr erhältlich, in dem sie über Kaufentscheidung und Vorbereitung, Papiere und Fotodokumentation, richtige Haltung, artgerechte Ernährung, Krankheiten und die richtige Winterstarre informiert. Die 27-jährige Mutter zweier Kinder ist Konditorin auf Sylt und strotzt nur so von Fachwissen. Im Alter von 11 Jahren kaufte sie ihre erste Wasserschildkröte und mit 18 die erste Griechische Landschildkröte. Mittlerweile gelingen ihr Nachzuchten, weil sie die Eier gleich nach Ablage wieder ausgräbt und im Brutschrank 54 Tage bei 32,5 Grad ausbrüten lässt. »Mit etwas mehr oder etwas weniger Temperatur gelingt es sogar, das Geschlecht der Schildkröten zu beeinflussen. Das Geschlecht ist allerdings erst bei der Geschlechtsreife ungefähr im 5. bis 7. Lebensjahr erkennbar«, erläutert sie. Der Verkauf und der Erwerb sind streng reglementiert. »Ich verkaufe grundsätzlich nur paarweise oder in bereits bestehende Gruppen, erst nach der ersten Winterstarre und nur, wenn der Käufer Freilandhaltung garantieren kann!«
Ähnlich wie bei Kois nimmt der Wert der Schildkröten mit zunehmender Größe zu. Sie hält ihre Tiere in einem 100 Quadratmeter großen Gehege, das dem natürlichen Lebensraum, dem Habitat, nachempfunden ist. Dazu gehören viele Kräuter und Wildkräuter, ein beheizbares Frühbeet und ein isoliertes tiefgründiges Behältnis für die Winterstarre der großen Tiere. Abends werden sie immer zurück ins Frühbeet gebracht, damit sie nicht von Ratten angefressen werden. Viele weitere Informationen, zum Beispiel wo die nächsten Tierärzte zu finden sind, die sich mit diesen Reptilien auskennen, und auch Kontaktmöglichkeiten sind auf ihrer Homepage www.griechische-landschildkroeten.de zu finden.