Häufig zu sehen und zur Nachahmung verleitend sind SchildkrĂśten in Zoos, in Tierhandlungen und auf Videoplattformen, wo sich die SchildkrĂśten Ăźber Erdbeeren stĂźrzen, ganze Salatberge verdrĂźcken oder sich die Sticks schmecken lassen. Doch auch wenn insbesondere Tierhandlungen solche Nahrung empfehlen, so sind diese Ăźberhaupt nicht fĂźr den Verdauungstrackt ausgelegt. Der Verdauungstrackt von SchildkrĂśten ist auf die Nahrung des unberĂźhrten (!) natĂźrlichen Lebensraumes ausgelegt, also fruchtzuckerfrei bzw.- arm, im FrĂźhjahr eiweiĂreicher, im Sommer dafĂźr rohfaserreicher. Damit kann man nun recht wenig anfangen, aber eigentlich ist die Ernährung sehr vielÂ
einfacher als man glaubt. Doch trotzdem wird die Tierliebe falsch verstanden. Ab und zu mal verwĂśhnen, etwas Besonderes geben und sich selbst Arbeit fĂźr die Lieblinge machen âŚ. DafĂźr fĂźhlen sich manche verantwortlich. Doch genau das ist nicht gut. Zwar schmeckt es gut, aber es tut nicht gut. Fruchtzucker fĂśrdert die Vermehrung von Parasiten, Salate die Vermehrung von Hefepilzen, Sticks sind zu proteinreich, tierisches Fette, Milchprodukte, Katzenfutter und auf welche Ideen auch immer so manche Halter kommen mĂśgen, all das schadet. Nur das Problem: Man sieht es nicht. Erst bei einer Kotprobe kĂśnnte man die Ansiedlung von Pilzen und Parasiten erkennen, aber die Schmerzen sieht man nicht.
Warum also die SchildkrĂśte unnĂśtig quälen, wenn man doch Ăźberall âUnkrautâ wachsen hat, was viel gesĂźnder, einfacher und kostenlos ist. Einfach das Gehege abwechslungsreich bepflanzen oder beim Spazierengehen LĂśwenzahn, Wegerich, Giersch, GänseblĂźmchen, Klee, Brennnessel usw. mitnehmen. Im Sommer darf das Ganze auch gerne getrocknet angeboten werden. Und wer auf ein âLeckerchenâ nicht verzichten mĂśchte, kann eine saisonbedingte BlĂźte anbieten, z.B. LĂśwenzahn, Hibiscus oder Mohn. Das ist natĂźrlich, gesund und der Halter muss nicht darauf verzichten, seine SchildkrĂśte gezielt zu verwĂśhnen.
WeiterfĂźhrende Links:
Mehr Infos zur Haltung habe ich natĂźrlich auch in meinem Buch beschrieben, wo ich alle Themen noch einmal genauer beschreibe wie richtiges Futter, Kalziumversorgung, Ăbergangsfutter, geeignete Futterpflanzen usw.