Reiche Menschen v.s. Aussteiger

Sind reiche Menschen ausgeglichener, weil sie sich alles leisten können? Oder sind Aussteiger glücklicher, weil sie Dinge besitzen und wertschätzen, welche man nicht mit Geld kaufen kann?

Reiche Menschen v.s. Aussteiger

Sind reiche Menschen ausgeglichener, weil sie sich alles leisten können? Oder sind Aussteiger glücklicher, weil sie Dinge besitzen und wertschätzen, welche man nicht mit Geld kaufen kann?

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Es geht in diesem Beitrag um die unterschiedlichsten Formen des Lebens, der Weltansichten und den Bezug zu Geld und Freiheit. Es geht um (m)eine persönliche Erfahrung, die aber sicherlich der ein oder andere nachvollziehen kann. Andere aber auch nicht. Mit einer Einleitung zu meinen Verhältnissen soll das Verständnis gezeigt werden, warum ich heute so denke, wie ich denke.

 

Ich bin, wie vermutlich viele Kinder der 80er Jahre, unter sparsamen Verhältnissen aufgewachsen. Damit meine ich nicht nur das Geld, sondern allgemein der Konsum. Meine Eltern haben gut verdient. Sie waren nicht reich, aber wir lebten auch nicht unter Armut. Wir hätten uns sicherlich mehr leisten können, taten es aber nicht. Es war bei uns sehr wichtig, dass wir respektvoll mit Reccourcen umgehen. Es wird kein Essen weg geschmissen, es wird nicht unnötig Geld ausgegeben, das Licht wurde sparsam verwendet und die Heizung nur auf Stufe 2 gestellt und Wünsche zu Weihnachten sollten nachhaltig sinnvoll sein. 

Ich hatte damit im Grunde keine Probleme. Ich war gern draußen, … zumindest bei schönem Wetter. Ich brauchte zum Leben nicht viel, nur meine Tiere, meinen Sport und mein Fahrrad. Beim Essen hatte ich mich damit abgefunden, dass Süßigkeiten eine Rarität waren und ich nach dem Essen nie satt sein durfte.

Wir lebten unter einfachen Verhältnissen, stets auf dem Land mit Fahrrad, Bauernhöfen und Natur. Das zwischenzeitliche Reinschnuppern in Großstädte war nicht so meins, auch wenn ich stolz darauf war, bereits im Alter von 10 Jahren mit der S-Bahn quer durch Hamburg fahren zu können. Das Landleben bereitete mir einfach mehr Freude. Die Ruhe, die Natur, die Freiheit. Das klassische Tennie-Party-Leben entsprach nicht meinen Vorlieben, ich war lieber zuhause im Garten. Dass ich mit dieser Art in der Schule allein war, stimmte mich trotzdem traurig.

Doch es quälte mich auch immer der Gedanke, was ich aus meinem Leben machen möchte, denn ich fühlte mich nie dazu berufen, irgendeinen Job zu machen, der mir keine Freude bereitet. Am liebsten würde ich nicht arbeiten und einfach das Leben genießen. Aber so läuft das nun einmal nicht. In der 8. Klasse wurde es Zeit, sich mit dem Thema Beruf, Geld und Zukunft auseinander zu setzen. Meine Fähigkeiten und Potenziale kannte ich nicht. Woher soll ich wissen, welcher Beruf mir gefällt? Irgendwas mit Babys oder Tieren soll es sein, aber bloß nicht in Zusammenarbeit mit Menschen. Verkaufen, Telefonieren, Beraten oder im Team arbeiten wäre ein Albtraum. Mein negativer Bezug zu Geld wurde plötzlich präsent und somit auch die ersten Zusammenhänge, welche Lebensart zu welchem Einkommen und Charakter gehört. Es war super stressig der Gedanke, Geld verdienen zu MÜSSEN, um mir das Leben leisten zu können. Mir war die Zeit einfach extrem wichtig. Und Zeit gegen Geld einzutauschen fiel mir extrem schwer, insbesondere wenn die Außenwelt stets mir sagen wollte, dass das Leben hart ist, Geld durch harte Arbeit verdient werden muss und ich da einfach durch muss. (Höre dazu gern in den Podcast über das Geld und seine Macht)  Ich will nicht in einen Job, der mir nicht gefällt. Aber woher weiß ich, was richtig ist, gibt es sowas überhaupt?

Letztendlich zog ich für meine Ausbildung zur Konditorin auf die Insel Sylt. Zugegeben, es hat mich schon geschmeichelt, in der Schule sagen zu können, dass ich nach Abschluss auf die Promi Insel gehe. Ich wurde plötzlich bewundert und beneidet, … bis dahin war ich sonst fast durchgehend ein unbeliebter, langweiliger Außenseiter. Plötzlich interessierte man sich für mich. Dass der Beruf total schlecht bezahlt war, war unwichtig. Plötzlich hatte ich einen Status, der mich verlegen machte. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen soll, endlich Aberkennung zu erhalten oder ob ich traurig sein sollte, dass anscheinend ein Wohnort oder Arbeitsplatz darüber entscheidet, ob man gut oder weniger gut nach außen wirkt.

Also gut, die Ausbildung begann. Aber, oh nein, … es lief wie befürchtet, wenn auch anders erhofft. Ich musste etliche Überstunden machen, teils 10 Tage am Stück durcharbeiten, bekam umgerechnet 2€ die Stunde, die Arbeit war schrecklich und das Arbeitsklima fürchterlich. Jeden Abend liefen die Tränen über das Gesicht. Doch nach außen blieb mein Status; in dem bekanntesten Café Sylts durfte ich arbeiten. Man bewunderte mich und konnte gar nicht verstehen, dass ich unglücklich war. 

Aber ich konnte immerhin nun die Sichtweise wechseln. Von einem Kind, welches bisher sich um nichts Gedanken machen musste außer mittelmäßige Schulnoten und 20 € Taschengeld, so schnupperte ich nun die Luft der Arbeitswelt und den rauen Umgangston dort. Und nicht nur das, damit ich mir die Wohnung leisten konnte, arbeitete ich an freien teils Tagen noch in der Appartementreinigung. Ich tauschte also tatsächlich meine Zeit, um späten Nachmittags traurig und müde ins Bett zu fallen. Soll so das Leben aussehen? Zu arbeiten, um den Rest des Tages zu essen und zu weinen?
Dass auf Sylt die Reichen herum spazieren, konnte ich bisher noch nicht erkennen. Meine Kollegen verdienten jetzt auch nicht so dicke. Und viele wohnten gar nicht auf Sylt oder nur in einer kleinen Betriebswohnung, weil es anders unbezahlbar ist. Wir kaufen ein bei Rossmann, Lidl und Aldi. Also auch hier klassisches Leben eines Mittelstands.

In mir wuchs die Sehnsucht nach Freiheit und Verbundenheit. Ich schwankte zwischen der Sehnsucht, nicht zu arbeiten und einfach im Garten liegend die Natur zu genießen oder reich zu sein und sich alles leisten zu können. Von Reichen habe ich aber bisher nichts Gutes gehört. Geld soll den Charakter verderben und egoistisch sind sie auch. Hm, bisher fehlte mir die Erfahrung. Aber ja, wenn ich mir das Gehalt der Politiker anschaue oder die Mieten der Häuser auf Sylt, dann würde ich schon sagen, dass Reiche immer mehr Geld wollen und dies den Ärmeren aus der Tasche ziehen.

Obwohl ein Teil meiner Familie auf Sylt lebt und ich lange Zeit sie mit zum Golfen begleitete, fehlte mir der Einblick in die klassische Welt der Reichen. Es schien irgendwie alles normal und sparsam, so hatten sie das Leben damals eben gelernt und geschätzt. 

Es änderte sich, als mein heutiger Mann in mein Leben trat. Ein ganz schöner Tollpatsch war er. Mit Hauptschulabschluss in der Tasche und Rheuma im Gepäck, war er nicht gerade ein Vorzeigemensch. Schon gar nicht auf Sylt. Aber er liebte mich und glaubte an mich. Das tat irgendwie gut. Das erste Mal fühlte ich mich verstanden und an die Hand genommen. Ich hatte nicht das Gefühl, bewertet zu werden, ich durfte einfach sein, wie ich bin, und dafür liebte er mich.

Nach seiner Konditorenlehre wuchs er aus sich hinaus. Niemand glaubte an diesen armen Kerl, der doch eigentlich nichts kann außer große unrealistische Träume zu haben. Auch ich hatte meine Zweifel, bremste ihn aber nicht. Er war stets überzeugt von seinem Können und als 20-jähriger zog er durch Sylts Straßen, um ohne Grafikerfahrung den Unternehmern dort Printmedien zu verkaufen. Und was soll ich sagen, ich war überrascht, wie viele Unternehmen tatsächlich zusagten. Ich erhielt durch ihn einen Einblick ins Unternehmertum. Er war selbstständig, wenn auch er keine Ahnung von Buchhaltung, Steuererklärung & Co hatte. Aber er war stets gewillt, zu lernen. Sein Wissen wuchs, und sein Bekanntheitsgrad auch. Er vernetzte die Unternehmer und führte später sogar eine erfolgreiche Appartementvermietung.Somit erhielt ich Einblick in viele verschiedene Appartements Sylts. Obwohl ich bereits seit meiner Kindheit mehrere Wochen pro Jahr auf Sylt verbrachte, kannte ich die Insel und die Bewohner eigentlich kaum. Mein Mann schaffte es innerhalb kürzester Zeit, dass nicht nur er Fuß fasste, sondern auch ich mehr über die Insel lernte. Und mein Mann hatte später auch mehrere Angestellte, sodass ich erfuhr, wie es ist, Chef von anderen zu sein. Ich war nie aktiv beteiligt, aber passiv war es mehr Wert als jedes Praktikum. sodass ich erfuhr, wie es ist, Chef von anderen zu sein. Ich war nie aktiv beteiligt, aber passiv war es mehr Wert als jedes Praktikum. sodass ich erfuhr, wie es ist, Chef von anderen zu sein. Ich war nie aktiv beteiligt, aber passiv war es mehr Wert als jedes Praktikum. 

Mit Geburt unserer Tochter kam jedoch der Faktor Zeit wieder zurück. Als Unternehmer auf Sylt war so viel zu tun, dass er teils gar nicht nach Hause kam, sondern im Büro schlief. Er wollte seine Firma abgeben und fiel damit leider auf die Nase. Doch seine Willenskraft war stark. So leicht lässt er sich nicht umwerfen. Er baute sich ein neues Standbein auf, zusätzlich zum bisherigen Marketing lernte er die 360° Panoramafotografie, von Google zertifiziert. Heute kann jeder bei Google Bilder einstellen, damals aber ging das nur mit Zertifikat. Um an Aufträge zu kommen, war er sich nicht zu schade, von Tür zu Tür zu laufen. Er lernte dadurch nicht nur noch mehr Unternehmer kennen, sondern auch viele Restaurants und Wohnungen. Ich schaute mir seine Ergebnisse zu Hause an und bin überrascht, welch Luxusvillen er betreten durfte. Das sind Orte,da erhält eine normale Persönlichkeit gar keinen Zutritt, weil die Kosten überdimensional hoch sind. Und er hatte die Ehre, dies fotografieren zu dürfen.

Teils entstanden auch freundschaftliche Verhältnisse zu anderen Unternehmern, sodass auch ich manchmal mit dabei war. Ich durfte feststellen, dass die Reichen total liebenswert sind. Während man in der Ortschaft, im ländlichen Raum oder in der normalen Arbeitswelt einen stressigen Alltag hat, so fühlt man sich bei reichen Unternehmern tatsächlich gern willkommen. Wir wurden sogar eingeladen zu Feiern, wo Häppchen serviert wurden, wo ich sonst niemals auch nur einen Blick drauf hätte werfen können. Die Welt der Reichen sind einfach andere Dimensionen. Andere Welten.

Aber es gibt auch Schattenseiten. Die Reichen Unternehmer sind voll gepackt mit Terminen und Stress. Und auch sie haben ihren Ehrgeiz und so mancher entwickelt sich zum Geizkragen. So manches Mal durfte mein Mann erfahren, dass er finanziell ausgebeutet und unter Wert Arbeiten erledigte, obwohl die Menschen es aus ihrer Portokasse hätten sich leisten können. So manches Mal kam in mir die Wut hoch, warum so manch einer seine ekelhafte und manchmal auch unfaire Seite zeigt. So schön das Reinschnuppern in diese Welt auch ist, so enttäuschend war es trotzdem. Wenn ich 7 Tage die Woche jeweils 12 Stunden am Tag arbeiten muss, um am Ende zwar reich zu sein, dafür aber extrem genervt und  geizig, dann will ich nicht so werden. Was nützt mir eine Champagnerparty unter Gleichgesinnten,wenn ich unter Schlafmangel leidend schon Bauchschmerzen habe für den nächsten Arbeitstag? Und wenn dann so mancher Mitarbeiter krank wird, so mancher sich Freund nennt nur des Geldes wegen oder man bei der Mittelschicht jeden Cent einsparen will, dann ist es nicht der Reichtum, den ich will. Zudem durfte ich lernen, dass viele Beziehungen zu Bruch gingen, Freundschaften nicht lange hielten und Streit keine Seltenheit ist. Nein danke, also wenn das die Freiheit eines Reichen ist, dann verzichte ich auf diese Art der Freiheit.

Im Laufe der Jahre konnte ich mich mit meiner Berufswahl anfreunden, da ich die Liebe zur Schokolade entdeckte und in die Schokoladenmanufaktur wechseln durfte. Insgesamt 16 Jahre lang war ich dort angestellt. Nicht nur, dass ich selbst gern dort gearbeitet und gut verdient hatte, ich blieb meinem Status treu. In einer Schokoladenmanufaktur auf einer Promiinsel arbeiten zu dürfen, wirkte nach außen stets positiv und bewundernswert. Ich schmückte mich gern mit diesem Arbeitsplatz und wirkte gefühlt 10cm größer, sobald ich jemandem davon erzählte. Auch mein Mann, stets in Hemd gekleidet und mit Stativ unterwegs, hatte ein gutes Ansehen und gute Aufträge. Wir beide verdienten gut und hatten genug Zeit übrig für Familie.

Und trotzdem fühlten wir eine gewisse Leere. Auf der Suche nach der Ursache spürten wir immer noch die tiefe Sehnsucht nach Freiheit, Gemeinschaft, Natur und gutem Klima. Auf Sylt ist das Leben hektisch, unruhig und irgendwie genauso trüb wie das Wetter. Nach Feierabend war jeder froh um seine Ruhe, gemeinsam Treffen zum Lachen war eher was für die Alteingesessenen.

Wir suchten daher nach einem Ort, wo wir Berufung und die Freiheit verbinden konnten. Wir spürten, dass Geld keine Freiheit bedeutet. Geld ist nur eine Verpflichtung und der Verlust eines guten Charakters. Wie viel Gutes hatten wir gehört von Gemeinschaftsleben, wo Reichtum einfach das Leben bedeutet. Reichtum, welchen man nicht mit Geld kaufen kann. Was nützt mir das beste Geld der Welt, wenn ich keine Zeit, keine Freunde,  keine Familie oder keine Lebensfreude habe? Die Natur hat den Reichtum bereits kostenlos für uns da, wir brauchen uns nur zusammen finden, uns gemeinsam unterstützen und der Rest kommt von allein.

Wir zogen nach Österreich, ein traumhaftes Häuschen auf fast 1ha Grundstück. Statt Golfrasen, Friesenwall und top gepflegte Gärten gab es hier ungemähte Wiesen, Blumen und Rankelpflanzen. Statt moderne Häuser im Villenstil stehen hier Bauernhäuschen, teils ohne Putz und optisch wirkt es schon fast wie ärmliche Verhältnisse. Ein großer Kontrast, vom Syltleben zu wechseln in eine ärmlich wirkende Dorfstruktur. Aber wir fühlten uns gut. Wir fühlten uns mit dem Bonsenleben nie richtig verbunden, auch wenn Reichtum mehr oder weniger verführerisch ist. Hier auf dem Land, wo es niemanden interessiert, wie oft du deinen Rasen mähst oder wie sauber deine Fenster sind, fühlen wir uns wesentlich freier. Auch als wir die ersten Menschen hier kennen lernten, fühlten wir uns sofort willkommen. Auf Sylt kennt man sich kaum,weil mehr Touristen als Einheimische unterwegs sind. Hier hingegen laufen immer die gleichen Leute durch die Orte und die Geschäfte. Man kennt sich, man grüßt sich. Und während auf Sylt Kinderlachen als nervig empfunden wurde, versucht man hier sogar weinende Kinder zu trösten. Alles wirkt irgendwie einfacher, freier.

Wir wollten mehr wagen, indem wir nicht nur als Nachbarn grüßen, sondern dass eine ganze Dorfgemeinschaft zusammen wirkt und sich regelmäßig trifft. Also starteten wir das Projekt, auf einem 53ha großen Gelände eine Gemeinschaft aufzubauen, wir bekamen dadurch einen Einblick in die Menschen, die man als Aussteiger bezeichnen könnte. Viele, viele Menschen kamen aus verschiedenen Ländern zu uns. Alle fühlten so wie wir, dass wahrer Reichtum von innen kommt und der Zusammenhalt, die Liebe, der Respekt und die Lebensfreude wichtig sind sowie die Liebe zur Natur. Wir fühlten uns untereinander verstanden, wir waren unter Gleichgesinnten.

Doch wir spürten auch, dass irgendwie doch nicht so ganz was Wahres dran war. Viele von ihnen hatten eine große Abneigung zum Thema Geld, was dazu führte, dass sie zwar kostenlos lebten, wir als Verein jedoch auf den Kosten, welche sie verursachten, sitzen blieben. Viele von ihnen hatten eine Abneigung zum System, weshalb sie eher auf der Flucht waren als tatsächlich Freiheit zu genießen. Viele von ihnen halten nichts von Steuern weshalb das Leben als Angestellter oder Unternehmer für sie ein NoGo ist. Auch in vielen anderen Lebensformen gab es große Spaltung, ob nun Ernährung, Erziehung, Bildung, … es gab hier sehr viel Perfektionismus auf respektloser, belehrender Ebene. Zwar fühlten sich diese Menschen auf der einen Seite frei, auf der anderen Seite hatten sie mit ihrer Wertung und Erwartung so viel Einfluss,dass andere aus gleicher Gruppe sich so stark einschränken, dass sie noch schlimmer lebten und fühlten als klassische Arbeitnehmer. 

Auch hier in der Alternativen Szene durfte ich feststellen, dass Geiz ein großes Thema war, das Geben und Nehmen war stets egoistisch ausgelegt.

Freundschaften, Familien und Ehen gingen auseinander und richtig wohnhaft war kaum jemand, manche waren stets in Sorge bei jeder Polizeistreife, obwohl eigentlich gar kein Grund dazu bestand. 

Viele von ihnen lebten in Angst, obwohl sie fest überzeugt waren, dass alles gut ist, wie es ist. Sie legten eine Maske auf und belogen sich nur sich selbst, sondern auch ihr Umfeld.

Das Thema Geld wurde plötzlich zum Streitpunkt. Obwohl Miete, Strom & Co. bezahlt werden müssen, schien es für so viele Menschen ein absolutes NoGo zu sein, Gelder einzunehmen. Wir erhielten teilweise so unfaire und beleidigende Beschimpfungen, dass ich ernsthaft überlegt habe, diesem ganzen Alternativkram den Rücken zu kehren. Aber irgendwie fühlte sich auch das nicht richtig an. Ich spürte eine ähnliche Leere wie damals auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Zwar kenne ich  inzwischen meine Stärken, allerdings bleiben meine Schattenseiten bestehen, die das übliche Arbeitsleben extrem erschweren. Zumindest wenn ich nicht in Depression oder BurnOut fallen möchte. Was also tun?

Ich durfte feststellen, dass das Leben in der Alternativen Szene weder was mit Freiheit noch mit Reichtum zu tun hat. So schön das Leben dort klingen mag, irgendwie fühlte ich mich dem nicht mehr zugehörig. Ich bin nicht die, die das System verteufelt. Ja, es gibt Teile des Systems, die mich extrem wütend machen, aber so schlimm, dass man komplett aussteigen muss, ist es nun auch wieder nicht. Ich durfte feststellen, dass die Menschen mit viel Freizeit nicht glücklicher sind. Im Gegenteil, die Menschen sitzen einen Großteil des Tages einfach vor ihrem Wohnwagen und sind total unterfirdert, sie sind nicht auf der Suche nach Lösung und Frieden, sondern auf der Suche nach Fehlern bei anderen.
Mal wird ein Feuer entzündet, mal wird musiziert, aber im Grunde lebt kaum einer seine Potenziale, kaum einer blüht wirklich auf und LEBT seine Freiheit. Auch mich macht diese Art des Lebens depressiv. Den ganzen Tag nur Haus putzen und Kinder betüdeln ist extrem langweilig. Ich brauche eine Aufgabe, Entwicklung, Entfaltung, Ergebnisse, Aktivität. 

Es kann doch nicht der Sinn des Lebens sein, entweder den ganzen Tag nichtstuend in seinem Mini Garten zu sitzen oder aber Vollzeit gestresst seinen Millionen hinter her zu jagen. 

Ich forschte weiter. Ich spürte, wie die Notwendigkeit von Geld an meinen Emotionen nagte. So manch einer mag glauben, Geld sei unwichtig. Aber ich brauche einfach meinen Standard von Miete, Strom, Auto und Essen. Und wenn wir ehrlich sind, kostet gutes, gesundes Essen nun einmal mehr Geld. Sich nur von Wildkräutern zu ernähren macht weder glücklich noch satt.
Aber ich will mehr. Ja, ich sage es ganz offen und ehrlich. Denn wenn ich auch eines lernen durfte, dann kommt es extrem schlecht an, zu erzählen, was man alles haben möchte. Es lässt schnell den Anschein erwecken, man sei geldgierig oder undankbar. Tja liebe Leute, aber wenn ich eine Wildblumenwiese anlegen möchte, brauche ich einen mageren Boden und Saatgut, der bezahlt werden will. Wenn ich Gemüse anbauen möchte, brauche ich Saatgut und bestenfalls ein Gewächshaus dazu. Wenn ich mein Kind zum Sportverein schicken möchte, kostet mich das Geld. Wenn ich essen möchte, muss ich einkaufen und wenn ich mir den Traum eines kleinen Selbstbedienungs Cafés auf selben Grund wie unser Wohnhaus erfüllen möchte, brauche ich Geld. 

Ich kenne die Naturgesetze und die der Manifestation. Aber ich kenne niemanden, der sich ein wohlhabendes Leben manifestiert hat ohne Arbeit. Insbesondere die Unternehmer sind die, die sich einen gewissen Wohlstand aufbauen konnten. Ich kenne niemanden, der sich Geld manifestiert und dabei in einer Gemeinschaft sich Haus und Hof mit anderen teilt ohne aktiv das klassische Geldverdienen anzustreben. Ich rede dabei nicht von einzelnen Geldgeschenken, sondern von einem langfristig anhaltenden guten Einkommen.

Ich habe viel reflektiert. Mein Leben als anspruchsloses Kind. Meine überforderte Suche nach einem geeigneten Job. Mein Leben als Azubi, mein Leben als Angestellte, das Leben der Unternehmer, das Leben der Reichen und das Leben der Aussteiger und Alternativen Szene. Ich durfte feststellen, dass nicht das Geld oder der Lebensstandard darüber entscheidet, ob man glücklich ist oder nicht. Entscheidend ist, dass jemand seine Fähigkeiten kennt, an diese glaubt und mit diesen Geld verdient. Ich durfte feststellen, dass ein schlechter Charakter nicht vom Geld abhängig ist, sondern mit dem Leben, welches man führt. Ich durfte feststellen, dass sowohl bei den Reichen wie auch bei den Aussteigern Beziehungen zerbrechen. Es ist nicht die Frage des Geldes, sondern wie untereinander umgegangen wird. Ich durfte feststellen,dass es auf beiden Seiten Wertung gibt, aber nur anders. Aber was ich ganz wichtig finde: Freiheit gibt es in unserer Gesellschaft nicht auf Seite des Aussteigerlebens. Zumindest nicht, wenn man vor etwas weg läuft und als Schmarotzer sich bei anderen respektlos durchfüttern lässt. Wer viel Geld hat, hat die Wahl. Das ist Freiheit. Wer viel Geld hat, kann wählen, ob er in einem Neubau wohnt oder im Bauernhaus. Wer viel Geld hat, kann wählen, ob er selbst kocht oder ins Restaurant geht. Wer viel Geld hat, kann wählen, ob er weniger oder mehr arbeiten möchte. Wer viel Geld hat, kann entscheiden, ob man die Sonne im Garten genießt oder weg fährt. Ein Aussteiger ist immer an seine Finanzen und Grenzen gebunden. Ohne Geld kein Strom, ohne Geld kein Supermarktessen, ohne Geld kein Sportverein, ohne Geld keine Spende für Bedürftige.Und ohne Ausweis keine Wohnung, keine Reise, kein Handyvertrag. Ja ich weiß, es gibt viele, die ein Leben ohne Geld gut finden und teils auch leben. Aber ich habe niemanden kennen gelernt, der in dieser Art von Leben tatsächlich ausgeglichen, glücklich und voller Liebe war. Es wird zwar gesprochen, aber Leben und Ausstrahlung weichen oft von den Worten ab. Die Alternative Szene ist einfach nicht ehrlich zu sich selbst und zu anderen. Reiche unterhalten sich über alles mögliche, wenn sie gemeinsam in der Mittagspause am Tisch sitzen oder den Feierabend genießen. Die Alternative Szene hingegen lästert über diverse Menschen im negativen Sinne,der in dieser Art von Leben tatsächlich ausgeglichen, glücklich und voller Liebe war. Es wird zwar gesprochen, aber Leben und Ausstrahlung weichen oft von den Worten ab. Die Alternative Szene ist einfach nicht ehrlich zu sich selbst und zu anderen. Reiche unterhalten sich über alles mögliche, wenn sie gemeinsam in der Mittagspause am Tisch sitzen oder den Feierabend genießen. Die Alternative Szene hingegen lästert über diverse Menschen im negativen Sinne,der in dieser Art von Leben tatsächlich ausgeglichen, glücklich und voller Liebe war. Es wird zwar gesprochen, aber Leben und Ausstrahlung weichen oft von den Worten ab. Die Alternative Szene ist einfach nicht ehrlich zu sich selbst und zu anderen. Reiche unterhalten sich über alles mögliche, wenn sie gemeinsam in der Mittagspause am Tisch sitzen oder den Feierabend genießen. Die Alternative Szene hingegen lästert über diverse Menschen im negativen Sinne,Die Alternative Szene hingegen lästert über diverse Menschen im negativen Sinne,Die Alternative Szene hingegen lästert über diverse Menschen im negativen Sinne,

Ich durfte feststellen, dass auf die Reichen Verlass ist. So wie man sie heute kennen lernt, so sind sie nächstes Jahr auch noch. Sie sind ehrlich und zuverlässig. In der Alternativen Szene schmückt man sich mit Perfektionismus und nach wenigen Wochen kommt ein unschöner Charakter zum Vorschein, der nichts mit bedingungsloser Liebe zu tun hat. Wenn man in der Alternativen Szene ein Problem anspricht, wird man gerne mal auf Telegram & Co. blockiert und hinter dem Rücken zahlreiche Lügen erzählt. Unter Unternehmern kommt man mit Kritik klar, entweder setzt man sie um, weil sie berechtigt ist, oder man lässt sie so stehen und geht seinen weg weiter vorwärts. Aber Kontaktabbruch aufgrund kleiner Triggerpunkte ist bei Unternehmern eher die Ausnahme als die Regel.

Das Problem ist aus meiner Sicht, dass die Menschen der Alternativen Szene andere ändern wollen und anderen die Schuld geben, obwohl sie selbst immer sagen, dass genau das der falsche Weg ist. Unter Unternehmern gibt man anderen nicht die Schuld. Ja man schimpft über andere, aber jeder übernimmt Verantwortung für sein Handeln. Man sagt, was man will, man tut, was man will und man steht dafür gerade, wenn etwas falsch läuft. Die Unternehmer glauben an sich und konzentrieren sich auf die Menschen, die sie zu schätzen wissen. Die Alternative Szene hingegen verletzt die Menschen, die zu ihnen stehen und stecken wahnsinnig viel schädliche Energie in die Menschen, die ihnen eh schaden wollen. Die Unternehmer machen das, was ihre Lebensaufgabe ist, was sie gerne machen. Die Alternative Szene weiß zwar über ihre Fähigkeiten, setzt sie aber nicht ein.Die Reichen haben Disziplin, die zur Fähigkeit gehörenden unschönen Seiten trotzdem zu erledigen. Die Alternative Szene verschließt sich vor Aufgaben, zu denen sie keine Lust haben.

Die Unternehmer haben ihren Weg gefunden. Die Alternative Szene ist auf der Suche, ohne tatsächlich zu suchen. Sie warten auf das Schlimme und hoffen auf das Gute. Sie nehmen an der Veränderung aber nicht aktiv teil. Sie scrollen nur durch diverse Telegram Kanäle und erzählen der Welt, was man alles tun sollte und wie böse die Regierung ist. Sie sitzen dabei aber in ihrer Hängematte mit Joint in der Hand, ohne tatsächlich was zu tun. Sie packen nicht an, sie helfen nicht, … sie können nicht einmal richtig zuhören. Es wird gelästert und gemobbt, aber es wird kein Problem aktiv gelöst. 

Was möchte ich euch mit diesem Beitrag sagen?

Ich habe trotz meiner recht jungen Lebensjahre bereits viel Erfahrung gesammelt in verschiedenen Schichten von Lebensweise, Lebensregionen und Einkommensverhältnissen. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Findung von Lebensfreude durfte ich als Fazit festhalten, dass das Aussteigerleben aktuell weder möglich noch sinnvoll noch meine Art des Lebens ist. Das Geld und ein gewisser Wohlstand ist unter uns. Es mag sein, dass es manche gibt, die auf das verzichten wollen, aber ich durfte beobachten, dass dieser Verzicht weder zu Lebensfreude noch zu Gesundheit führte. Das gilt auch für die Reichen. Es gibt Menschen, die glücklich und zufrieden sind, aber viele sind stets überfordert und gestresst, was sie ungerecht auf ihr Umfeld verteilen. Aber sie haben sich das ausgesucht,denn sie haben ihre eigene Entscheidung über ihren Terminkalender und die Anzahl ihrer Angestellten. Sie können wählen und sind somit freier, obwohl sie im System mehr Gesetzen unterliegen als jemand, der einfach nur im Wohnwagen auf Reise ist. Das Wichtigste ist aber, dass jeder andere SEIN lassen sollte und selbst seine Fähigkeiten zum Ausdruck bringt und damit Werte schafft. Werte für sich und Werte im Tausch gegen Geld. Wer nicht das lebt, für was er brennt, wird nicht glücklich, egal wie viel Geld er besitzt. Und wer nicht glücklich ist, ist auch nicht ausgelassen seinem Umfeld gegenüber. Es ist daher ganz logisch, dass ein unglücklicher Selbstständiger seinen Frust an seinen Mitarbeitern auslässt und ein unglücklicher Aussteiger die Schuld bei der Politik sucht. Aber Schuldige zu suchen ist keine Lösung. Ein Reicher übernimmt Verantwortung,ein Aussteiger will andere verändern sehen, ohne diesem dabei zu helfen oder an sich selbst zu arbeiten.

Auch wir als Verein müssen sagen, dass wir ohne Geld nicht leben können. Es wird immer wieder unterschätzt, was allein der Erhalt eines Vereins kostet, geschweige denn von den ehrenamtlichen Tätigkeiten, für die man kein Einkommen erzielt. Es ist utopisch zu glauben, man käme ohne Geld aus. Nein, das ist kein Betteln für all jene, die hier wieder so etwas unterstellen nur weil wir als Verein anbieten, uns freiwillig zu fördern. Es ist ein Angebot, uns zu unterstützen. Man kann es umsetzen oder ablehnen. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist eine Frage an dich, wie viel Wert dir unsere Vereinsarbeit ist. Oder wie Alex Fischer so schön sagt: “Geld ist wie ein Gutschein, man erhält es, nachdem man einen Wert geschaffen hat” oder so ähnlich waren seine Worte in einem seiner Interviews.

Also liebe Zuhörer und Mitleser: Lasse andere so sein, wie sie sind. Hilf ihnen, wenn sie Hilfe wollen und lasse ihnen ihr eigenes Leben, wenn sie nichts ändern wollen. Kümmere dich um deine Fähigkeiten und um deine Lebensfreude. Trage diese Fähigkeit in die Welt und schaffe damit einen Mehrwert für dein Umfeld. Die Veränderung beginnt nicht durch Warten auf Andere, sondern durchs Tun von uns selbst. Also, finde deine Fähigkeit und fördere sie. Meckere nicht darüber, falls du dich mit diesem Beitrag getriggert fühlst, sondern zeige lösungsorientiert, inspirierend und freundlich, wie ein glückliches, nachhaltiges und respektvolles Leben funktioniert ohne zu erwarten, dass die anderen es genauso sehen oder tun. Wir freuen uns über all jene, die als Vorbild voran gehen, nicht im Reden und Teilen, sondern im Tun, Helfen und Inspirieren.Wenn wir alle uns auf das Gute fokussieren und uns stets optimieren, wird die Welt jeden Tag ein Stückchen besser. Urteile nicht darüber, wenn jemand eine andere Meinung teilt. So wie du gern so akzeptiert werden willst, wie du bist, so solltest du dies auch anderen gegenüber tun. Gemeinsam können wir so viel Gutes bewirken, nie war mehr Anfang als jetzt. Los gehts 😉

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Reich ist man nicht durch Besitz, sondern durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß. 

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