An einem kalten Wintertag des achten Januars 1987 um 23:33 erblickte ich als Drittgeborener von vier Jungs in Zerbst (Sachsen-Anhalt in Deutschland) das Licht der Welt.
Ich erinnere mich gut an meine ersten Jahre meines Lebens, in welchen ich in einer neuerbauten U-förmigen Plattenbausiedlung aufgewachsen bin, geprägt vom familiären, gemeinschaftlichen Miteinanders innerhalb dieser Siedlung, jeder kannte jeden innerhalb des Hofes.
Während meines sechsten Lebensjahres ließen sich meine Eltern scheiden und wir zogen noch 2 Mal innerhalb der Stadt um, ehe wir dann 1996 nach Norddeutschland an die dänische Grenze zogen, wiederum in einen sehr gemeinschaftlichen Häuserblock auf dem Land wo, die Nachbarschaft anfänglich ebenfalls sehr gemeinschaftlich bis familiär war. Anfang 2000 sollte ich dann während meiner Kindheit ein letztes Mal umziehen und es zog uns nach Nordfriesland, erneut wieder in eine eher gemeinschaftliche Nachbarschaft, welche sich mit ca. 12 Einfamilien, Häusern und reichlich Kindern um eine ca. 1000 qm großen, ruhigen Verkehrsinsel in einer Sackgasse siedelten. Dank dieser durfte ich auch hier wieder sehr familiär und gemeinschaftlich aufwachsen, sodass meine gesamte Kindheit letztendlich von gemeinschaftlichem Miteinander geprägt war, ohne dass wir je nach Gemeinschaft gesucht hatten. Das Thema gemeinschaftliches Miteinander prägte, also egal wo wir waren, meine Kindheit und somit das Fundament für mein weiteres Leben, sodass ich immer den Wunsch verspürte, in solchen Nachbarschafts-Gemeinschaften selbst einmal meine eigene Familie gründen zu wollen.
Neben der überaus für mich positiven Gemeinschaftsprägung in meiner Kindheit, war diese dennoch für mich auch sehr mühselig, zum einen, weil ich seit meinem 5. Lebensjahr von Kinderrheuma und vielen Krankenhausaufenthalten gebeutelt war sowie der Last, als Drittgeborener von vier Jungs gefühlt immer der Sündenbock gewesen zu sein und auch sonst der Familienalltag relativ stressig war, da meine Mutter alleinerziehend mit uns Jungs war. So oft es ging, entging ich diesem Stress, indem ich viel bei Freunden zu Besuch war und dort auch schlief, wodurch ich oftmals zu meiner häuslichen Erziehung auch durch die Erziehung anderer Elternhäuser positiv geprägt wurde.
Diese Erlebnisse während meiner Kindheit in Sachen Gemeinschaft und den positiven Einsichten in anderen Familien, sowie die für mich tiefgründigen Beziehung zu meiner damaligen Grundschullehrerin, haben mich meines Erachtens nach u.A. zu meiner heutigen menschlichen und spirituellen Sichtweise auf das menschliche Miteinander geprägt.
2004 erhielt ich meinen Hauptschulabschluss, mit dem Wunsch, am liebsten etwas im Bereich Marketing zu lernen, doch aufgrund des Hauptschulabschlusses war dies leider nicht möglich, wollte jedoch etwas Kreatives mit meinem Leben anfangen.
Da mein Rheuma mich noch immer in meiner körperlichen Freiheit leicht bis schwer je nach Phase einschränkte, kam ein klassischer Bauberuf für mich nicht infrage. Meine Mutter organisierte mir dann beim örtlichen Bäcker ein Praktikum, was ebenfalls nicht so meinen Wünschen entsprach, was die Bäcker auch ziemlich schnell genervt mitbekamen und mich nicht etwa wie innerlich wahrscheinlich gewünscht, nach Hause schickten, nein sie schickten mich dann in die hauseigene Konditorei, wo ich auf einen Freud traf, welcher hier arbeitete. Die kreativen Möglichkeiten des Konditorenhandwerks begeisterten mich dann doch sehr, wodurch ich mein Praktikum mit großem Interesse und mit beruflicher Perspektive, mit großer Freude und Dankbarkeit, weiter führte.
So begann ich dann 2004 auf Amrum meine Lehre zum Konditor, über welche ich dann auch die Liebe meines Lebens und heutige Frau kennenlernen durfte.
Da Amrum nicht so meine Insel war und meine neue Freundin und heutige Frau auf Sylt lernte, wechselte ich den Betrieb und Sylt wurde bis zu unserem Umzug Ende 2019 nach Österreich sozusagen unsere Heimat.
Geprägt von meinem Wunsch, etwas im Bereich Marketing und Kommunikation zu machen und Dank meiner Affinität und Talent in diesem Bereich, machte ich mich schon früh in diesem Bereich nebenberuflich selbstständig und bildete mich quasi “learning by doing” selber aus und wurde in meinem Bereich mit meinen Möglichkeiten über die Jahre immer und immer besser und konnte auch namhaften Unternehmen wie Vodafone, BlockHouse, Edeka, JanysEis, Bugatti oder Gabor zu meinen Kunden zählen, nicht zuletzt auch aufgrund meiner Weiterentwicklung zum Google Street View Panorama Fotograf für die Innenräume von Unternehmen.
Während dieser Zeit zahlte ich natürlich auch sehr viel Lehrgeld und hatte mit dem ein oder anderen Tief zu kämpfen, nicht zuletzt auch immer und immer wieder aufgrund meiner Gutmütig- und Großzügigkeit, welche mich leider dann auch 2010 in die Insolvenz führte, nachdem ich aufgrund meines jungen Alters und gutmütigen Naivität beim Verkauf meiner Sylter Appartementvermietung mit 60 Appartements übers Ohr gehauen wurde und so auf den entstandenen Forderungen der Eigentümer sitzengeblieben bin.
Meine Selbstständigkeit im Bereich Marketing behielt ich während dieser Zeit auch bei, in welche ich die besagte Panoramafotografie anfing und so in den Genuss kam, deutschlandweit umherzureisen, um die genannten Unternehmen zu virtualisieren, während ich auch zahlreiche regionale Unternehmen in Schleswig-Holstein und auf Sylt dazu gewann.
Ich machte es mir zur Aufgabe, ein virtuelles 360° Sylt Erlebnis Portal aufzubauen, da es damals noch kein richtiges Googele Street View auf Sylt gab. Dies Portal ermöglichte es den Syltern und Urlaubern, Sylt virtuell zu erleben, egal ob Straßenzüge, Landschaften oder hunderte Ferienwohnungen sowie Hotels und Unternehmen virtuell in einer 360° Panoramatour zu erkunden.
An Ideen und Kreativität mangelte es mir nie, ich wusste immer, was ich wollte und war oftmals meiner Zeit mit meinen Ideen voraus, aber immer mit der Absicht, die Menschen zu einen und zu vernetzen.
So brachte ich 2012 die SyltCard auf den Markt, welche es Syltern und Urlaubern ermöglichte, bei über 130 Unternehmen auf Sylt Vorteile und Rabatte zu erhalten. Die SyltCard hatte ein leicht wiederzuerkennendes und anpassbares Grundlayout, wodurch Hotels und Appartementvermietungen die Möglichkeit hatten, ihre eigene SyltCard im eigenen Layout für ihre Gäste herauszugeben, während andere diese bei teilnehmenden Unternehmen mit Sylter Motiven käuflich erwerben konnten, um diese ein Jahr unbegrenzt durch bloßes Vorzeigen nutzen zu können. Ein Effekt, welcher mich damals ziemlich stolz machte, war, dass plötzlich eigentliche Mitberber untereinander die “Kundenkarten” des eigentlichen Rivalen akzeptierten, da sie eine verbindende Gemeinsamkeit hatten, eben genau diese SyltCard. Heute würde ich sagen, dies waren meine ersten BewusstSEINsHelden der damaligen Zeit.
Zur SyltCard selbst gab es alle paar Monate eine kleine Din A6 Broschüre mit allen teilnehmenden Unternehmen, welche schon damals mit QR Code versehen waren, obwohl diese eigentlich noch so gut wie unbekannt waren.
In den letzten 3 Jahren in Deutschland und auf Sylt spezialisierte ich mich dann jedoch nur noch fast ausschließlich auf die Panoramafotografie, da ich mit dieser ein Alleinstellungsmerkmal hatte und so zahlreiche Appartements, Häuser und Hotels virtualisierte für deren Gäste zur Ansicht. Das Problem war hier nicht, an Aufträge zu kommen, hier war das Problem, an den doch eher wenigen Sonnentagen im Jahr die Aufnahmen machen zu können, die Auftragslage hing also sehr vom Wetter ab, wodurch ich an sonnigen Tagen immer sehr viel mehr zu tun hatte, als ich überhaupt erarbeiten konnte.
Ergänzend sei hier noch zu sagen, dass wir nicht direkt auf Sylt gelebt hatten, sondern im letzten Ort vor Sylt, von welchem es täglich mit dem Zug eine Station weiter nach Sylt ging, von wo aus ich dann mit meinem Firmenwagen die Insel virtualisierte. Mieten auf Sylt sind schlichtweg unbezahlbar, so besaßen meine Frau und ich ein kleines Einfamilienhaus mit Ferienwohnung auf dem Festland.