Projekt "Baumwoche"
Das Gelände des Projekts “Akademie Elysion”, auf welchem ein Jahr lang gewirkt wurde, hatte zwar rund herum einen 30ha großen Wald, die Freiflächen hingegen waren nur wenig mit Bäumen bestückt. Wir wollten die ändern, um einerseits mehr Bepflanzung für Natur und menschliches Wohl umzusetzen, andererseits über die Bedeutung der Bäume informieren.
Im Herbst 2021 hatten wir daher für das 53ha große Gelände der Akademie Elysion die Möglichkeit gegeben, Bäume oder Gelder zu spenden, um die Bepflanzung mit Obstbäumen möglich zu machen. In Rücksicht auf eine gute Vorbereitung und Jahreszeit starteten wir vom 17.03.- 27.03.2022 die “Baumwoche”, wo wir die Möglichkeit gaben, rund um das Thema Bäume eine Woche lang vor Ort zu wirken und sich zu informieren. Dieses Datum wurde ausgewählt aufgrund des “Fest der Bäume” (Niederlande) am 15.03 und dem “Internationaler Tag des Waldes” am 21.03.
Da sich das Team vor Ort lange Zeit unklar war, welche Bäume wo gekauft und gepflanzt werden sollten, beschlossen wir, das Projekt “Obstbäume pflanzen” erst nach Ende der Baumwoche anzugehen.
Vorbereitungen
Die Vorbereitungsphase begann Anfang des Jahres. Initiator des Projekts war Felix, da er eine innige Bindung zu Bäumen spürt und zudem die Wichtigkeit nicht außer Acht lassen möchte. Insbesondere heute, wo jedermann von CO² Krise und der Notwendigkeit von autarkem, naturnahen Leben spricht, wollte er die Gelegenheit der o.g. Feiertage nutzen, 10 Tage lang die Toren zu öffnen für jeden, der sich zu diesem Thema informieren oder aktiv mithelfen möchte.
Ines suchte dazu zu jedem Tag einen Baum heraus, über welchen sie Informationen sammelte und jeden Tag einen Baum vorstellen wollte.
Felix designte Flyer für die Baumwoche, welche das Team im Ort verteilte sowie in der Region ausgelegt hatte.
Wir suchten Filme raus, um jeden Abend auf einer Leinwand mittels Beamer einen solchen vorzustellen.
Für die Sportler oder jene, die sich fit halten wollen, wurde eine Art Fitnessstudio im Wald mit Naturmaterialien organisiert und vorbereitet.
Für die Führungen durch den Wald wurden Plakate aufgestellt, welche das Gesagte besser zu verstehen ermöglichen.
Für Kinder wurde eine Bastelstation mit Naturmaterialien aufgebaut und für alle Leseratten wurde eine Auswahl an Büchern rund um die Bäume in einer “Mini-Bücherei” aufgebaut.
Das Vereinscafé hatte außerhalb seiner Öffnungszeiten (fr.-so.) nun auch die gesamte Woche geöffnet.
Aber trotz aller guter Vorbereitungen, so war vieles davon recht aufgezwungen. Niemand von dem Team vor Ort war interessiert an dem Thema, was Felix und Ines wiederum traurig stimmte. Schließlich soll auf dem Gelände ein naturverbundenes Leben in dorfähnlicher Gemeinschaft entstehen. Doch dieses Projekt zeigte leider, dass scheinbar niemand Interesse an Natur und Gemeinschaft hatte.
Die Baumwoche
Trotz großen Marketing mit verteilten Flyern und digitaler Präsentation auf Homepage, Social Media und Teilen in regionalen digitalen Gruppen, war der Ansturm gering.
Nur wenige Menschen waren tatsächlich vor Ort und der Großteil von ihnen war “einfach so” dort, zum Beispiel um einen Kaffee im Vereinscafé zu trinken, Bogenschießen zu gehen oder um allgemein das Projekt kennen zu lernen.
Die Bäume, welche jeden Tag einzeln vorgestellt werden sollten, wurden aus Zeitmangel nicht veröffentlicht.
Der geringe Ansturm sorgte dafür, dass niemand aus dem Team der Mitwirkenden Projektteilnehmer im Café zur Begrüßung vor Ort war, sondern in ihren Wohnbereichen (auf selben Gelände), was wiederum die Stimmung beeinflusste, da Felix ganz allein am “Empfang” war, welcher dann wiederum während einer Führung durch den Wald unbesetzt war. Unabhängig davon, ob und wie viele Menschen vor Ort sind, fehlte es an innerhalb des Teams an Kommunikation, Umsetzung, Verständnis, Mitgefühl und Interesse der Mitwirkenden. Jeder machte “sein Ding”. Selbst beim Filmabend war oftmals niemand vor Ort oder es wurden gar andere, private “Veranstaltungen” vorgeschlagen, wo Felix Kinovorstellung “im Weg war”. Das Team ärgerte sich über Felix Baumwoche, und Felix ärgerte sich über das große Desinteresse. Es herrschte wortwörtlich “dicke Luft” auf dem Gelände. Jeder hatte das Gefühl, dass der jeweils andere die Bedürfnisse überrennt, niemand fühlte sich wirklich verstanden und irgendwie war richtige Zusammenarbeit nicht die Realität.
Fazit
Trotz einiger Unstimmigkeiten und mangelhafter Besucherzahl sind Felix und Ines dankbar für all jene, die das Projekt unterstützt hatten und die beiden sind froh, das Projekt umgesetzt zu haben. Denn hätten sie es nicht in die Tat umgesetzt, wäre vielleicht die Stimmung ein wenig besser, aber es wäre nicht im Sinne des Gesamtprojekts gewesen. Das “Projekt Akademie Elysion – Kongress und Naturerlebnisdorf” wäre keine Akademie und kein Naturelebnisdorf, wenn es so etwas wie die Baumwoche nicht gäbe. Das Projekt ist nun einmal kein kostenloser Erholungsort für Obdachlose und Systemflüchtlinge, sondern soll dem Aufbau etwas Großem dienen. Und was passt zur Akademie und Naturerlebnisdorf besser als 10 Tage lang Info, Sport, Film und Basteln rund um und mit dem Wald als genau diese Baum- und Infotage?!